Welche Therapieformen gibt es?
Die drei im Moment wesentlichen Therapieformen sind die Verhaltenstherapie, die tiefenpsychologische fundierte Therapie und die analytische Psychotherapie. Die Kosten dieser Therapieformen werden im Moment von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Du (bzw. deine Eltern) müsst also nicht selbst für die Behandlung bezahlen.
Je nach Diagnose kann es notwendig sein, die jeweilige Krankheit zusätzlich mit Medikamenten zu behandeln. In diesem Fall ist die Behandlung durch einen Psychiater/eine Psychiaterin notwendig. Im Gegensatz zu Psychotherapeuten dürfen diese nämlich auch Medikamente verschreiben. Genauer erklärt findest du den Unterschied zwischen Psychotherapeut und Psychiater in unserem Lexikon.
Darüberhinaus gibt es auch weitere Therapieformen wie z.B. Musik- und Kunsttherapie, Körper- und Bewegungstherapie, Biofeedback oder Systemische Therapie, die nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.
Wenn du minderjährig bist, solltest du außerdem darauf achten, dir einen Kinder-/Jugendtherapeuten zu suchen, da nur diese dich behandeln können.
Wie finde ich einen Therapeuten?
Wenn du einen Therapeuten finden willst, kannst du deinen Hausarzt fragen oder dich an Beratungsstellen wenden. Diese kennen meist Therapiemöglichkeiten in deiner Nähe und können dich bei der Therapeutensuche beraten.
Du kannst auch im Internet nach Psychotherapeuten in deiner Nähe suchen. Dafür bieten sich Therapeutenportale wie z.B. therapie.de oder der Psychotherapieinformationsdienst an.
Fängt die Therapie sofort an, sobald ich zum Therapeuten gehe?
Wenn du das erste Mal zu einem Therapeuten gehst, machst du in der Regel zuerst nur Probesitzungen. Hierbei kannst du den Therapeuten kennenlernen und der Therapeut kann sich ein Bild von deiner Situation und deinen Symptomen machen. Wenn du merkst, dass du dich nicht mit dem Therapeuten verstehst, kannst du den Therapeuten auch noch wechseln. Pro Therapeut übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen normalerweise fünf probatorische Sitzungen; Bei einer analytischen Psychotherapie können das auch bis zu acht Probesitzungen sein. Die Therapie beginnt erst dann, wenn du eine Diagnose hast und ihr euch entscheidet, mit einer Therapie gegen die Probleme vorzugehen.
Wie lange dauert eine Therapie?
Die Dauer einer Therapie kann stark variieren, meist dauert sie jedoch mindestens ein halbes Jahr. Man muss aber auch beachten, dass man in Deutschland teilweise recht lange auf einen Therapieplatz warten muss.
Wer bezahlt meine Therapie?
Die Therapiekosten werden in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Du stellst mit deinem Therapeuten einen Antrag an die Krankenkasse. Achte dafür aber darauf, dass dein Therapeut eine Kassenzulassung hat, denn nur dann können die Kosten über die Krankenkasse abgerechnet werden.
Muss ich meinen Eltern davon erzählen?
Ab dem 14. Lebensjahr darfst du auch ohne explizite Erlaubnis deiner Eltern einen Psychotherapeuten besuchen. Es kann aber sein, dass deine Eltern wegen der Abrechnung (z.B. bei privaten Krankenkassen) informiert werden müssen. Normalerweise ist es generell sinnvoll, deinen Eltern zu erzählen, dass du eine Therapie machen willst.